8 Mythen über Psychotherapie,
​die einfach nicht stimmen.

#1   "Eine Therapeutin ist einfach nur eine bezahlte Freundin."
Die therapeutische Beziehung ist keine Freundschaft, sondern eine professionelle und vertrauliche Arbeitsbeziehung, die durch Grenzen geschützt wird. Eine Psychotherapeutin ist in der Lage eine empathische Beziehung aufzubauen und verfügt zeitgleich über ein tiefes Wissen und Erfahrungen in der Behandlung von psychischen Belastungen und Erkrankungen.

#2   "Alle TherapeutInnen sind gleich."
PsychotherapeutInnen bringen aufgrund ihrer eigenen Persönlichkeit unterschiedliche Eigenschaften in eine Therapie mit ein. Hinzu kommt die therapeutische Ausbildung, die beeinflusst, wie in der Therapie methodisch vorgegangen wird. Wenn die "Chemie" nicht stimmt, kann der Behandlungserfolg beeinträchtigt werden. Zum Kennenlernen gibt es das Erstgespräch.

#3   "Ich brauche keine Therapie. Ich habe doch meine Freunde und Familie zum Reden."
Familie und Freunde sind wichtige Sozialkontakte, die eine hilfreiche Stütze in schweren Lebensphasen oder Krisen sein können. Dennoch sind Angehörige nicht dafür ausgebildet, mögliche psychische Erkrankungen zu behandeln und werden dadurch (und auch aufgrund ihrer persönlichen Nähe) oft in eine stressreiche Lage gebracht. Eine Psychotherapeutin ist genau darin geschult und kann zeitgleich eine objektive Sicht einnehmen.

#4   "In einer Therapie wird nur in meiner Vergangenheit herumgewühlt."
Das Verstehen der biografischen Vergangenheit ist wichtig, um Erlebtes zu verarbeiten oder aktuelle Verhaltens- und Erlebensweisen besser zu verstehen und einzuordnen. Die Gegenwart mit der aktuellen Symptomatik und sogar die Zukunft spielen jedoch ebenso eine große Rolle in einer Therapie. Der Fokus kann je nach individueller Situation und Therapiemethode unterschiedlich gesetzt werden.

#5   "PsychotherapeutInnen wollen nur sich selbst therapieren."
Einige PsychotherapeutInnen wurden bestimmt durch eigene Therapieerfahrungen für ihren Beruf motiviert. Diese müssen der Berufsausübung jedoch nicht negativ entgegenstehen, sondern können sogar die Empathie für das Leid der KlientInnen steigern. In der Ausbildung ist zudem eine große Anzahl an Selbsterfahrungsstunden verpflichtend, um eigene biografische Aspekte zu verstehen und zu integrieren. 

#6   "Ich bin bestimmt nicht krank genug, um eine Psychotherapie zu beginnen."
Nur ca. 30% der Menschen mit einer psychischen Erkrankung suchen sich professionelle Hilfe. Sie müssen nicht bereits am Boden liegen, damit Sie sich Hilfe holen dürfen. Sobald Sie das Gefühl haben, dass Ihre Sorgen oder Probleme Ihre Alltag oder Ihr Wohlbefinden einschränken und Sie anhaltend belasten, ist es nie verkehrt, ein Erstgespräch bei einer Psychotherapeutin zu vereinbaren.

#7   "Wenn ich eine Therapie beginne, dann ist das ein Zeichen dafür, dass ich verrückt bin."
Wer eine Therapie beginnt, ist nicht verrückt, sondern beweist Mut und Stärke, sich Hilfe zu suchen und anzunehmen. Genauso wie sich jeder Mensch ein Bein brechen kann, so kann auch jeder psychisch erkranken. Wer sich in der ambulanten und stationären Psychotherapie umblickt, wird Menschen wie Sie und mich sehen - aus allen sozialen Schichten, von jung bis alt.

#8   "Medikamente sind viel wirksamer als eine Psychotherapie."
Heute ist gut belegt, dass sowohl Psychotherapie als auch eine Behandlung mit Psychopharmaka die Symptome einer psychischen Erkrankung lindern können. In vielen Fällen sorgt die Kombination für die besten Therapieerfolge, etwa bei schweren Depressionen oder Suchterkrankungen. Durch eine Psychotherapie können Erfolge langfristig sichergestellt und Rückfällen vorgebeugt werden.

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Wenn Sie nicht sicher sind, ob Psychotherapie das richtige für Sie ist, vereinbaren Sie einen Termin für ein Erstgespräch und wir finden es gemeinsam heraus!

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© Stadtpfoten, Magdalena Deutsch

"Etwas, das ich gelernt habe ist, dass psychisch krank zu sein keine Schande ist." (Frau E.)